von Theo Montoya, Kolumbien, Rumänien, Frankreich, Deutschland 2022, 75 Min., OV/d
Donnerstag, 16. November, 21.00 Uhr
LGBT+

Ein Leichenwagen fährt durch die Strassen von Medellín, der zweitgrössten Stadt Kolumbiens. Im Sarg liegt ein junger Regisseur, der sich an die Vorbereitungen für seinen ersten Film erinnert, einen B-Movie über Geister. Die Rollen wollte er mit seinen Freunden besetzten: jungen queeren Menschen aus Medellín, die gegen ein repressives Umfeld kämpfen. Aber sein Hauptdarsteller, der auf Instagram «Anhell69» heisst, stirbt an einer Überdosis Heroin, wie auch so viele weitere Freunde. Trotzdem entsteht ein Film – es ist aber ein ganz anderer, als geplant.

Halb rekonstruiert, halb imaginiert erzählt Theo Montoya in seinem Regiedebüt «Anhell69» von den Träumen und Ängsten, den Exzessen und der Melancholie einer zerstörten Generation. Sein fluider Film über eine Welt ohne Zukunft, die Kraft der Gemeinschaft und die schmale Grenze zwischen Leben und Tod ist eine poetische, zutiefst politische Geisterbeschwörung.

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